Wirtschaftliche Bedeutung

Die Enzootische Bronchopneumonie (EBP), die auch als Enzootische Rinderpneumonie, Rinder- bzw. Kälbergrippe, Shipping Fever oder Crowding disease bezeichnet wird, ist in der Regel eine Bestandserkrankung mit enzootischem Verlauf und verursacht enorme finanzielle Einbußen durch ausgeprägte Leistungs- und Entwicklungsstörungen der betroffenen Tiere.
Zu den finanziellen Einbußen durch verendete Kälber addieren sich durch die mit der Kälbergrippe einhergehende massive Entzündung der Lunge und die sich daraus ergebenden, bleibenden Lungenschäden, wirtschaftliche Verluste durch verminderte Tageszunahmen und ein unzureichendes Wachstum.

Für Masttiere wurden signifikant verminderte Tageszunahmen bei Tieren mit subakuten bzw. chronischen Lungenschäden nachgewiesen (Williams und Green 2007, Kaske und Kunz 2008). Aber auch knapp die Hälfte aller gesund geschlachteten Rinder weist Lungenschäden auf, wie eine Untersuchung von Williams und Green (2007) ergeben hat.


Tab. 1:
 Entwicklung des Mastgewichts und Schlachterlös bei gesunden Mastrindern und solchen mit Lungenschäden.

Berechnungen basieren auf einem angenommenen Ausschlachtungsgrad von 55,45% und einem Preis
pro kg Schlachtkörper von 3,20 €.
Quelle: Intervet AT

Bei weiblichen Kälbern können Atemwegserkrankungen außerdem zu einem erhöhten Erstkalbealter und einer verringerten Milchleistung führen.