Heptavac® P plus

Injektionssuspension für Schafe – Pasteurellen- und Clostridien-Impfstoff, inaktiviert

Zusammensetzung

Als aktive Bestandteile enthält der Impfstoff Formol-Toxoide von Clostridium perfringens Typ C und D, Clostridium septicum, Clostridium tetani und Clostridium novyi Typ B sowie mit Formaldehyd inaktivierte Keime von Clostridium chauvoei und deren Toxoid.
Außerdem sind unter Eisenrestriktion angezüchtete, inaktivierte Mannheimia haemolytica und Pasteurella trehalosi Antigene der epidemiologisch wichtigsten Serotypen enthalten.
Zur Verstärkung der immunisierenden Wirkung ist Aluminiumhydroxid zugesetzt.
Thiomersal ist als Konservierungsmittel zugesetzt.

1 Dosis (2 ml) enthält:

arzneilich wirksame Bestandteile:
C. perfringens, Typ C (Stämme 554 und 578), beta-Toxoid induziert ≥ 10 IE/ml*
C. perfringens, Typ D, epsilon-Toxoid induziert ≥ 5 IE/ml*
C. septicum-Toxoid induziert ≥ 2,5 IE/ml*
C. tetani-Toxoid induziert ≥ 2,5 IE/ml*
C. novyi, Typ B, Toxoid induziert ≥ 3,5 IE/ml*
Inaktivierte Keime von C. chauvoei (Stämme 655, 656, 657, 658 und 1048)
& äquivalentes Toxoid induziert ≥ 1 Meerschweinchen-PD90
Inaktivierte Keime von Mannheimia haemolytica der Serotypen A1, A2, A6, A7, A9 je 1 x 109
Inaktivierte Keime von Pasteurella trehalosi der Serotypen T3, T4, T10, T15 je 1 x 109

* Internationale Einheiten (spezifisches Antitoxin) pro ml Kaninchenserum
nach zweimaliger Impfung mit je einer Dosis Heptavac P Plus im Abstand von 3-4 Wochen

Adjuvans:
Aluminiumhydroxidgel 800 mg

Konservierungsmittel
Thiomersal 0,134 – 0,30 mg

Anwendungsgebiet(e)

Aktive Immunisierung der Schafe gegen:

a) durch Clostridium novyi Typ B, Clostridium perfringens Typ B, C und D, Clostridium. septicumClostridium tetani und Clostridium chauvoei verursachte Erkrankungen wie Deutsche Bradsot/ infektiöse Lebernekrose, Lämmerdysenterie/ bösartige Lämmerruhr, Enterotoxämie/ Struck, Breinierenkrankheit/ Typ D-Enterotoxämie Nordische Bradsot/ Labmagenpararauschbrand, Geburtspararauschbrand/ malignes Ödem I, Tetanus/Wundstarrkrampf, Rauschbrand/ Gangraena emphysematosa.

b) durch Mannheimia haemolytica (Serotypen A1, A2, A6, A7, A9) und Pasteurella trehalosi (Serotypen T3, T4, T10, T15) verursachte Erkrankungen (insbesondere septikämische Formen und Pneumonien).

Außerdem kann der Impfstoff als Muttertierimpfstoff zur Kontrolle von Krankheiten der Sauglämmer wie Lämmerdysenterie, Breinierenkrankheit, Tetanus und Pasteurellose angewendet werden.

Beginn der Immunität: 14 Tage nach der 2. Impfung

Gegenanzeigen

Nicht anwenden bei kranken Tieren, bei Tieren, die sich in der Inkubationsphase befinden sowie bei Tieren mit schlechtem Allgemeinzustand oder starkem Parasitenbefall.

Nebenwirkungen

Im Rahmen von klinischen Studien wurde beobachtet, dass es kurz nach der Impfung gelegentlich zu Schwellungen (sehr selten mit Abszess-Bildung) an der Injektionsstelle kommen kann, die in sehr seltenen Fällen 3 – 4 Monate andauern, jedoch keine weiteren Beschwerden bereiten und sich komplikationslos zurückbilden. Bei Lämmern können gelegentlich nach Impfung leichte Temperaturerhöhungen von ca. 1°C auftreten, die nach 1 – 2 Tagen abklingen.

Sehr selten können Überempfindlichkeitsreaktionen vom Typ I auftreten, wie Lethargie, Fieber, Anorexie bzw. Ödem-Bildung.

Die Angaben zur Häufigkeit von Nebenwirkungen sind folgendermaßen definiert:

– Sehr häufig (mehr als 1 von 10 behandelten Tieren zeigen Nebenwirkungen während der Behandlung)
– Häufig (mehr als 1 aber weniger als 10 von 100 behandelten Tieren)
– Gelegentlich (mehr als 1 aber weniger als 10 von 1000 behandelten Tieren)
– Selten (mehr als 1 aber weniger als 10 von 10.000 behandelten Tieren)
– Sehr selten (weniger als 1 von 10.000 behandelten Tieren, einschließlich Einzelfallberichte.)

Falls Sie Nebenwirkungen (insbesondere solche, die nicht in der Packungsbeilage aufgeführt sind) bei geimpften Tieren feststellen, teilen Sie diese Ihrem Tierarzt mit.

Dosierung für jede Tierart, Art und Dauer der Anwendung

Impfdosis:
2 ml

Art der Anwendung:
Subkutane Injektion seitlich am Hals

Grundimmunisierung:
Schafe ab der 3. Lebenswoche sollten zweimal im Abstand von 4 – 6 Wochen geimpft werden.

Wiederholungsimpfungen:
Jährlich

Zur wirkungsvollen Prophylaxe der Pasteurellose in Beständen mit hohem Pasteurella- bzw. Mannheimia-Infektionsrisiko ist eine zusätzliche Impfung aller Tiere 2 – 3 Wochen vor dem erwarteten saisonalen Krankheitsausbruch angezeigt.

Muttertierimpfung:
Zur Erhöhung der kolostralen Antikörperspiegel sollten Mutterschafe 4 – 6 Wochen vor dem Lammen geimpft werden.
Um einen passiven Schutz der Lämmer zu erzielen, müssen diese in den beiden ersten Lebenstagen hinreichend Kolostrum erhalten.

Hinweise für die richtige Anwendung

Die Verwendung einer Impfpistole wird empfohlen.
Da die Flasche nicht kollabieren kann, ist eine zusätzliche Belüftung in der Verschlusskappe anzubringen.
Die Gebrauchsanleitung dieser Spritzen sollte genau beachtet werden.
Bei Entnahme und Verabreichung des Impfstoffs sollte – insbesondere bei den letzten Dosen aus einer Flasche – darauf geachtet werden, dass es sich um das vorgesehene Impfvolumen handelt.

Vor Gebrauch ist der Impfstoff zu schütteln!

Wartezeit

Null Tage

Besondere Lagerungshinweise

Bei +2 °C bis + 8 °C vor Licht und Frost geschützt aufzubewahren.
Sie dürfen das Arzneimittel nach dem auf dem Behältnis und äußerer Umhüllung angegebenen Verfalldatums (verwendbar bis) nicht mehr anwenden.
Haltbarkeit nach erstmaligem Öffnen der Primärverpackung: 10 Stunden
Impfstoff unzugänglich für Kinder aufbewahren!

Besondere Warnhinweise

Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung:
Bei versehentlicher Selbstinjektion ist unverzüglich ein Arzt zu Rate zu ziehen und die Packungsbeilage oder das Etikett vorzuzeigen.

Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung bei Tieren:
Heptavac® P plus soll nicht bei Lämmern unter 3 Lebenswochen angewendet werden.
Der Ernährungs- und der Stoffwechselstatus von trächtigen Tieren zum Zeitpunkt der Impfung sind extrem wichtig.

Es muss immer damit gerechnet werden, dass einzelne Tiere einer Herde z. B. aufgrund immunologischer Inkompetenz keine oder eine unzureichende Immunantwort ausbilden.
Eine gute Immunantwort kann nur bei Impfung gesunder Tiere sichergestellt werden.

Beim Umgang mit Schafen sollte Stress vermieden werden.
Dies gilt speziell während des Spätstadiums der Trächtigkeit, da kein Abortrisiko eingegangen oder der Stoffwechsel beeinträchtigt werden sollte.

Anwendung während der Trächtigkeit, Laktation oder der Legeperiode:
Heptavac® P plus ist auch zur Anwendung bei trächtigen Tieren oder während der Laktation geeignet.

Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und andere Wechselwirkungen:
Es liegen keine Informationen zur Unschädlichkeit und Wirksamkeit des Impfstoffes bei gleichzeitiger Anwendung eines anderen veterinärmedizinischen Produktes vor.
Ob der Impfstoff vor oder nach Verabreichung eines anderen veterinärmedizinischen Produktes verwendet werden sollte, muss daher fallweise entschieden werden.

Inkompatibilitäten:
Nicht mit anderen Impfstoffen, immunologischen Produkten oder Tierarzneimitteln mischen.

Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Entsorgung von nicht verwendetem Arzneimittel oder von Abfallmaterialien, sofern erforderlich

Nicht verwendete Tierarzneimittel oder davon stammende Abfallmaterialien sind entsprechend den nationalen Vorschriften zu entsorgen.

Handelsformen

50 ml, 100 ml, 250 ml und 500 ml Abfüllungen in Flaschen aus Polyethylen.

Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in Verkehr gebracht.

Stand

Februar 2016

Weitere Angaben

Verschreibungspflichtig

Zul.-Nr. 73a/97

Immunität:
Wie bei den meisten inaktivierten Impfstoffen ist eine voll ausgebildete Immunität etwa 14 Tage nach Abschluss der Grundimmunisierung (14 Tage nach der 2. Impfung) zu erwarten.
Zur wirkungsvollen Prophylaxe der Pasteurellose in Beständen mit hohem Pasteurella- bzw. Mannheimia-Infektionsrisiko ist eine zusätzliche Impfung aller Tiere 2 – 3 Wochen vor dem erwarteten saisonalen Krankheitsausbruch angezeigt.

Eisenrestriktion:
Die Herstellung der Pasteurella- bzw. Mannheimia-Komponenten von Heptavac® P plus erfolgt unter Anwendung der Eisenrestriktionstechnologie.
Die Einmischung dieser unter Eisenrestriktion vermehrten Pasteurella- bzw. Mannheimia-Proteine soll zu einer erhöhten Wirksamkeit und Kreuzimmunität führen.
Nach Impfung mit Heptavac® P plus konnte eine Kreuzimmunität gegen den Mannheimia-Serotypen A12, der nicht im Impfstoff enthalten ist, nachgewiesen werden.
Studien über die Immunantwort von Schafen auf diesen Impfstoff zeigten, dass 2 Injektionen im Abstand von 4 – 6 Wochen nötig sind, um den vollen Nutzen der unter Eisenrestriktion hergestellten Pasteurella- bzw. Mannheimia-Proteine zur Entfaltung zu bringen.