Otitis externa chronica

Wird eine akute O. e. nicht behandelt und besteht über einen längeren Zeitraum, wird die Erkrankung aufgrund ihrer Progressivität chronisch. Durch chronische Entzündungsprozesse kommt es zu Fibrosen der Dermis und einer Hyperplasie von Epidermis und Talgdrüsen bei gleichzeitiger Atrophie der Schweißdrüsen, wodurch der Entzündungsprozess aufrecht erhalten wird (Engert 2008). Dies kann zu einem vollkommenen Verschluss des Gehörgangs führen, wodurch sich Eiter und Ohrenschmalz in der Tiefe vor dem Trommelfell stauen. Dies ist sehr schmerzhaft und kann sogar zur Zerreißung des Trommelfells und zu einem Übergreifen des Entzündungsprozesses auf das Mittel- und Innenohr führen. Schwere Allgemeinerkrankung mit Fieber sowie Gleichgewichtsstörungen sind die Folge (Angus et al. 2002; Engert 2008). In diesem Fall muss eine röntgenologische Abklärung erfolgen.
Auch kann eine andauernde Entzündung zu einer Fibrosierung und schließlich zur Kalzifikation und Verknöcherung der Gehörgangsknorpel führen (Harvey et al. 2001; Angus et al. 2002; Cole 2004).
Solch schwere Veränderungen im Gehörgang sind in der Regel nicht mehr medikamentell zu behandeln, sondern müssen chirurgisch versorgt werden (Cole 2004).
Wallmann et al. (1990) konnten bei chronischen Otitiden ein deutlich gehäuftes Vorkommen von Malassezia pachydermatis im Vergleich zu akuten Ohrentzündungen beobachtet (Holz 1999). Daher gehören chronische Otitiden auch zu den perpetuierenden Faktoren.