Vorkommen & Bedeutung

Die Otitis externa (O. e.) ist eine sehr schmerzhafte Erkrankung (Druckschmerz) mit hohem Leidensdruck für den Patienten und auch für den Tierhalter. Die Tiere neigen aufgrund der großen Schmerzen und eines zermürbenden Juckreizes zur Selbsttraumatisierung. Berührungen an Ohren und Kopf können so schmerzhaft sein, dass selbst ausgesprochen liebe Hunde zur Abwehr beißen, wenn sie am entzündeten Ohr angefasst werden.
Die Otitis externa (O. e.) ist eine der häufigsten Erkrankungen beim Hund (Osthold und Wagner 2008). Untersuchungen von Grono et al. (1980) aus den USA ergaben, dass die Häufigkeit bei etwa 5-8% aller Klinikeinweisungen liegt, wohingegen Ohrentzündungen bei der Katze seltener vorkommen. Auch Logas (1994) gibt die Inzidenz für den Hund mit 5-20 % an. 20 % haben auch McKeever und Globus (1995) ermittelt. Mit einer Prävalenz von 13 % (Lund et al. 1999) sind Otitiden damit die häufigsten Erkrankungen des äußeren Gehörgangs beim Hund (Lehner 2009).
Generell können Hunde aller Rassen an einer O. e. erkranken. Aufgrund von rassespezifischen Besonderheiten wie ein enger bzw. ein verengter Gehörgang, dichte Behaarung, Hängeohren, besonders viele Talg- oder Schweißdrüsen, die eine Entzündung begünstigen (Details siehe Prädisponierende Faktoren) besteht eine gewisse Prädisposition für folgende Rassen:

  • Cocker Spaniel (Talgdrüsen)
  • Labrador (Schweißdrüsen)
  • Englische Bulldogge
  • Shar-Pei (enger Gehörgang)
  • Springer Spaniel
  • Bassets
  • Deutscher Schäferhund