Prädisponierende Faktoren

Prädisponierende Faktoren erhöhen das Risiko, an einer Otitis externa zu erkranken. Alleine können sie eine solche zwar nicht hervorrufen, gemeinsam mit primären, sekundären oder perpetuierenden Faktoren dagegen schon. Sie bewirken eine Veränderung des physiologischen Mikroklimas im Gehörgang. Die vorhandene (opportunistische) Mikroflora kann sich stärker vermehren und pathogene Bakterien können sich ansiedeln. Desweiteren behindern sie die Heilung und fördern Rezidive (Noli und Scarampella 2005, Hirsch 2007). Zu den prädisponierenden Faktoren gehören u. a. eine rassebedingte vermehrte Drüsensekretion und starker Haarwuchs, aber auch eine übertriebene Ohrenpflege von Seiten des Besitzers sowie das Ausreißen von Haaren.

Tabelle 2: Prädisponierende Faktoren

Exzessive OhrbehaarungRassespezifisch (z. B. Cocker, Pudel, Airdale Terrier)
Angeborene und erworbene StenosenStörung der epithelialen Migration (Selbstreinigung) und der Belüftung
HängeohrenRassespezifisch (z. B. Labrador und Cocker Spaniel)
Neoplasien und PolypenStenosen und Störung der Belüftung
Übermäßige Drüsensekretion/
Zerumenproduktion 
Rassespezifisch (z. B. Labrador)
Baden (Schwimmerohren, Swimmer Ear) durch Mazeration  der oberen Hautschicht (Stratum  corneum)Aufweichung  des  Gehörgangsepithels  setzt die  Barrierefunktion  der  Haut  herab und ermöglicht Entzündungen durch opportunistische Keime .
Das feucht-warme Klima und die erhöhte Luftfeuchtigkeit schaffen ihrerseits gute Vermehrungsvoraussetzungen für Keime.
KlimaFeuchtwarmes Milieu erhöht die Vermehrung von Keimen.
Iatrogene FaktorenTraumatisierung des Gehörgangs und Hautirritation durch übermäßige oder falsche Pflege (Wattestäbchen, falsches Reinigungsmittel), Ausreißen von Haaren, Abwehrbewegungen des Tieres bei der Ohruntersuchung oder Reinigung, Antibiotikabehandlung bei intakter Mikroflora
Chronische AllgemeinerkrankungHepatokutanes Syndrommaligne Tumorerkrankung