Nutztiere

Durchfall führt einerseits zu verringerten Tageszunahmen und ggf. auch zu Gewichtsverlusten. Beides wirkt sich finanziell negativ für die Landwirte aus. Bei starkem Durchfallgeschehen kommen hier noch evtl. Behandlungskosten bzw. Totalverluste hinzu. Phytotherapeutika wie Stullmisan® vet. Pulver können sowohl therapeutisch wie meta – und prophylaktisch vor planbaren stressigen Situationen für die Tiere (z.B. Absetzen, Umstallen, Futteränderungen) eingesetzt werden. Gegenüber anderen Arzneimitteln ist hier die sehr geringe Wartezeit auf Fleisch und Milch (1 Tag) von großem Vorteil.
Besonders Neugeborene und junge Tiere neigen zu Durchfall, da ihr Immunsystem noch nicht voll ausgebildet ist und der Schutz durch die mütterlichen (maternalen) Antikörper gleichzeitig immer weiter nachlässt. Währenddessen besteht ein erhöhtes Infektionsrisiko für diese Tiere (Hartmann 1988, Granz 2011).

Rind & Schwein
Neben infektiösen Ursachen können Fütterungsfehler, verdorbenes Futter oder giftige Futterbestandteile sowie Futterumstellungen zu Durchfall führen (Granz 2011). Aber auch Stress, der durch das Absetzen der Jungtiere vom Muttertier hervorgerufen wird, führt insbesondere bei Ferkeln häufig zu Verdauungsstörungen, die sich u.a. in Durchfall und mangelhaften Appetit äußern. Dadurch wird die körpereigene Abwehr geschwächt, so dass ubiquitäre oder fakultative Stallkeime wie hämolysierende Escherichia (E.) coli leichtes Spiel haben.

Insbesondere Ferkelhalter sollten daher bei jedem Futterwechsel eine 2-3 tägige Verschneidungsphase einhalten. Außerdem sollten die Futterkomponenten der verwendeten Futtermittel nach Möglichkeit nicht groß schwanken. Ratsam ist es auch, die Fütterung in den ersten Tagen nach dem Absetzen auf mehrere kleine Mahlzeiten am Tag zu verteilen und erst anschließend auf eine ad libitum -Fütterung umzusteigen (Weber und Strack 2011).
Im Zweifelsfall muss jedoch immer abgeklärt werden, ob nicht noch andere Krankheitsanzeichen wie Fieber, Krämpfe, Zittern usw. auftreten, da verschiedene anzeigepflichtige und meldepflichtige Tierseuchen auch mit Durchfall einhergehen (Granz 2011).

Geflügel
Durchfall beim Geflügel ist fast immer infektiöser Natur. Hier kommen u.a. E. coli-Infektionen, Salmonellose, Kokzidiose, Geflügelpest, Geflügelcholera, Newcastle Disease, Tuberkulose, Gumboro, Ornithose sowie Infektionen mit Rota-, Corona- und Adenoviren als Ursachen in Frage. Beim Masthähnchen kann Durchfall auch im Rahmen des Malabsorptionssyndroms (MAS) auftreten (Schweikl 2008).
Als nicht-infektiöse Ursachen kommen vor allem Stress, Futterumstellungen und mangelhafte Futterqualität in Frage. Futterumstellungen sollten daher mit Bedacht vorgenommen werden.
Von den Erfahrungen bei anderen Tierarten ausgehend, könnte sich auch beim Geflügel die unterstützende bzw. prophylaktische Gabe von verdauungsfördernden Phytotherapeutika positiv auswirken.